6. Oktober 1931: Das Bundesgericht von Chicago verhandelt über Al Capone. Der Prozess dauert sieben Tage. Capone, der noch kurz zuvor von der "Times" zu den zehn wichtigsten Persönlichkeiten der Vereinigten Staaten gerechnet worden war, erscheint an diesem Tag vor der neugierigen Menge und vor Hunderten von Journalisten aus aller Welt als erschöpfter, geschlagener Mann. Im Handumdrehen wird er zum Staatsfeind Nr. 1. Die Dokumentation erzählt Leben und Kampf der beiden legendären Figuren der 30er Jahre und porträtiert die damaligen Vereinigten Staaten.
Obwohl Al Capone nur wegen Steuerbetrugs vor Gericht steht, wird er in jener Zeit der Krise, der Bandenkriege und des Puritanismus schnell für alle Übel im Land zur Verantwortung gezogen. Eliot Ness, Finanzbeamter, Prohibitionsagent und Leiter der Untersuchungseinheit "Die Unbestechlichen" tritt als Al Capones Kontrahent auf und sitzt ganz vorne im Gerichtssaal: Zwei Jahre lang verfolgt er die Betrügereien des Paten und ermöglichte so schließlich seine Verhaftung.
"Eliot Ness gegen Al Capone" erzählt Leben und Kampf der beiden legendären Figuren der 30er Jahre und porträtiert die damaligen Vereinigten Staaten: ein Land im Zwiespalt zwischen Wunsch nach Autarkie und imperialistischer Eroberung, zwischen protestantischer Strenge und barockem Katholizismus, zwischen dem vorherrschenden Gründermythos und dem Streben nach Modernität. Ein Land auf der Suche nach sich selbst.
Auf den ersten Blick mag "Eliot-Capone" eine Geschichte von Gut und Böse sein, eine Allegorie für das Janusgesicht der Vereinigten Staaten: Laster gegen Tugend, Geld und Sex gegen Moral und Puritanismus, Ausbeutung und Verbrechen gegen Recht und Religion. Doch dahinter verbirgt sich auch die subtile Geschichte zweier sich nahestehender Schicksale.
Mit diesem Film liefert Patrick Jeudy ein meisterhaftes und spannend erzähltes Kapitel des Amerika der 30er Jahre und setzt damit seine seit 20 Jahren andauernde biografische Reihe über legendäre Gestalten wie Marilyn Monroe, Richard Nixon, John F. Kennedy, Grace Kelly und Jackie Kennedy fort. Mit ihnen entsteht ein zugleich persönliches wie auch lehrreiches Bild der USA, das zum Nachdenken anregt.
Mit "Eliot Ness gegen Al Capone" hat Patrick Jeudy eine opernhaft und barock anmutende Dokumentation geschaffen, in der sich Wirklichkeitstreue und Intelligenz eines realistischen Romans mit der Kraft und Dichte eines Gangsterfilms verbinden.
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