Der Fähr- und Frachtverkehr auf den Meeren nimmt stetig zu. Gleichzeitig steigt auch die Zahl der Schiffsunglücke. Umso mehr sind Seefahrer und Forscher an Schiffssicherheit und Notfallkonzepten interessiert. In einem Versuchsprojekt wollen Petri Valanto und Stefan Krüger von der Technischen Universität Hamburg-Harburg und der Hamburgischen Schiffbau-Versuchsanstalt herausfinden, bei welcher Konstruktion und mit welchen Stabilitätskriterien Schiffe trotz Leck nicht sinken.
Im Wellentank testen sie Schiffsmodelle, die mit unterschiedlichen Lecks versehen sind, und untersuchen das Sinkverhalten je nach Öffnung in der Schiffswand. Darüber hinaus wird auch an neuen Seenot-Rettungskonzepten gearbeitet, die im Ernstfall Menschen aus der See retten sollen. Eine der größten Innovation der vergangenen Jahrzehnte sind Freifallboote, die vor allem bei Frachtschiffen oder Off-Shore-Anlagen in Sekundenschnelle bis zu 100 Menschen aus fast 50 Metern Höhe vom Schiff bringen sollen. In Simulationen werden die genauen Eintauchwinkel bei unterschiedlichen Wellensituationen und Neigung der Abwurframpe berechnet. Nur so kann garantiert werden, dass die Menschen in den Booten den Abwurf unverletzt überstehen. Eines der innovativsten Konzepte für die Massenevakuierung ist "Rescube". Auf großen Fahrgastschiffen sollen in sogenannten Cubes, die in die Schiffswand integriert sind, jeweils 330 Menschen sicher im Freifallverfahren von Bord gebracht werden. Die International Maritime Organisation, die die Sicherheitsstandards festlegt, hält sich allerdings bedeckt: Die Kosten sind zu hoch, um sie den Reedereien zuzumuten.
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