Die Ozeane bedecken mehr als 70 Prozent unserer Erdoberfläche. Sie sind der wichtigste Lebensraum des Planeten, liefern Nahrung, binden Kohlendioxid und spenden Sauerstoff. Dennoch geht der Mensch nicht sorgsam mit diesem Gut um. Jahr für Jahr gelangen schätzungsweise 6,4 Millionen Tonnen Müll ins Meer. Das meiste davon ist Plastik. In der Nordsee sind es vor allem Kunststoff-Abfälle aus der Schifffahrt und der Fischerei, die entweder unwillentlich über Bord gehen oder willentlich auf dem Meer entsorgt werden.
In den Stricken und Netzresten verfangen sich Schweinswale und Robben und strangulieren sich damit. Auch viele Seevögel, darunter der auf Helgoland brütende Basstölpel, ist durch die Müllreste im Meer bedroht. Die Vögel nehmen Plastikschnüre von der Meeresoberfläche auf und bringen sie in ihre Nester. Oft verheddern sie sich darin und kommen nicht mehr frei. Die Folge ist Tod durch Verhungern.
Die Biologin Stefanie Werner hat selbst erlebt, wie Delfine und andere Meeressäuger in Plastikresten verenden. Sie will, dass das Meer wieder sauberer wird. Seit 2008 arbeitet sie beim Umweltbundesamt in Dessau und setzt sich dafür ein, dass die so genannte Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie in Taten umgesetzt wird und nicht nur eine leere Worthülse bleibt.
Mit der Unterzeichnung dieser Richtlinie verpflichten sich die EU-Staaten, die Müllverschmutzung des Meeres bis 2020 so weit zu reduzieren, dass der Müll dort keinen Schaden mehr anrichten kann. Ein hehres Ziel, das Menschen wie Stefanie Werner viel Wissen, Energie und Liebe zum Meer abverlangt. Denn das Problem “Müll im Meer” ist nicht von heute auf morgen zu beseitigen. Plastik braucht bis zu 600 Jahre bis es verrottet oder besser gesagt in kleinste Teilchen zerfallen ist. In dieser Zeit kann es von zahlreichen Tieren mit Futter verwechselt und aufgenommen werden. “planet e.” begleitet Stefanie Werner zu einem Institut, das die Mägen von Meeresvögeln hinsichtlich ihres Gehaltes an Plastikmüll untersucht. Das Ergebnis ist erschreckend.
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