Rumänien: Die Angst vor dem Gas – Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise hat Rumänien bereits 70 Prozent des Landes für die Schiefergas-Förderung freigegeben. Nun macht sich Protest breit. Zentralafrika: Christen töten Moslems – Im Westen des Landes jagen und töten Christen weiterhin Moslems – trotz Präsenz von Eingreiftruppen. Europorträts – Europa: Engagiert Euch!
( 1): Rumänien: Die Angst vor dem Gas
Seit dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine diskutieren die Regierungen in ganz Europa wieder über das Thema „Energieabhängigkeit” – auch darüber, ob das sogenannte Fracking nicht doch eine Alternative sein könnte. Rumänien hat schon 70 Prozent des Landes für die Schiefergas-Förderung freigegeben. Dagegen protestieren Bauern und junge Leute aus der Stadt; sie fürchten, dass die bei der Förderung eingesetzten Chemikalien das Wasser und das Leben der Menschen vergiften könnten.
In vielen Regionen wurden schon Probesprengungen durchgeführt, in der Region Moldau im äußersten Osten des Landes ist der US-Konzern Chevron dabei, die erste Fracking-Sonde zu installieren. Hier leben nahezu 100 Prozent der Bevölkerung von der Landwirtschaft; sie fürchten alle um ihre Existenz, wenn die Schiefergas-Förderung das Grundwasser für Vieh und Pflanzen vergiftet.
Die Bewohner des Dorfes Pungesti gehen seit Monaten auf die Straße, doch was als Protest gegen die Zerstörung der Umwelt begann, ist längst zu einer nationalen Bewegung geworden gegen eine Regierung, die den Ausverkauf von Rumäniens Ressourcen betreibt und sich dabei wohl auch selbst die Taschen füllt. Überall im Land und in der Hauptstadt Bukarest trifft man auf eine junge Generation, die sich mit der Landbevölkerung solidarisiert und endlich, 24 Jahre nach dem Ende des Kommunismus, ihre demokratischen Mittel entdeckt.
(2): Zentral-Afrika: Christen töten Moslems
Vor drei Monaten verlor Michel Djotodia das Amt des Präsidenten, kaum ein Jahr hatte er sich an der Macht gehalten. Seitdem herrscht das Chaos in der Zentralafrikanischen Republik. Im Westen des Landes jagen und töten die Christen weiterhin die Moslems — trotz aller militärischen Präsenz der panafrikanischen Misca und der französischen Eingreiftruppe Sangaris. Die Moslems fliehen zu tausenden in improvisierte Unterkünfte, stecken dort dann aber fest wie in der Falle – ohne jede humanitäre Hilfe.
In Bangui, im Viertel rund um die Große Moschee, leben nur noch ein paar tausend Moslems, täglich bedroht durch die Überfälle der Anti-Balaka, der christlichen Milizen, oder durch Plünderer, die das Chaos nutzen, um sich zu bereichern. Auch in Boda, einer kleinen Stadt südwestlich von Bangui mit 30.000 Einwohnern, fürchten die Moslems um ihr Leben — sie stellen hier immerhin die Hälfte der Bevölkerung, die andere Hälfte sind Christen. Die Menschen in Boda leben gut, vor allem durch den Handel mit Diamanten. Die 11.000 verbliebenen Moslems überleben zurzeit nur durch die Präsenz der französischen Soldaten.
Zwischen Christen und Moslems scheint ein Frieden nicht mehr möglich. Die neue Regierung der Zentralafrikanischen Republik unter der Präsidentin Catherine Samba Panza scheint unfähig, die Wut der Christen im Land zu besänftigen und die Anti-Balaka-Milizen in die Schranken zu verweisen.
(3): Europorträts — April — Europa: Engagiert Euch!
In Litauen haben sie ihre sowjetische Vergangenheit nicht vergessen — dort halten sie Verbindung mit den Nachbarn im Osten. In der Hauptstadt Vilnius können sich Studenten aus Weißrussland an der “European Humanities University” einschreiben. Gegründet wurde die in Weißrussland und dort vom Regime des Diktators Lukaschenka ein paar Jahren verboten – Litauen hat dieser Universität Exil gewährt. Gedmine Marija Bubnyte erzählt die Geschichte der Universität aus der Diktatur.
Marija Bubnyte gehört zu der jungen Generation polyglotter Europäer. Nach dem Studium der Politischen Wissenschaften wurde sie gleich von der „European Humanities University” angestellt. Sie ist 25 Jahre alt und wurde im Jahr der Wende 1989 geboren. Sie wuchs auf mit den Folgen aus dem Ende des Kalten Krieges; als die ex-sowjetischen baltischen Staaten Mitglied der EU wurden, war sie noch ein Teenager. Marija glaubt fest an die Solidarität mit den Nachbarn in Osten und will denen helfen, die bis heute in ähnlichen Verhältnissen leben wie damals im Kalten Krieg.
(4): Europorträts — April — Europa: Engagiert Euch!
Der Franziskaner Dionisius Mintoff kümmert sich in Malta um die Flüchtlinge, die seit Jahren an der Küste seines Landes stranden, in der Hoffnung auf Asyl in der Europäischen Union.
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