Energiewende hört sich prima an. Wenn es aber um die konkrete Umsetzung geht, will niemand eine Stromleitung vor der Nase. Die Jachenau, eines der schönsten Täler im Süden Bayerns. Sonnental wird es genannt, gelegen am Fuße des Walchensees. In der nach der Einwohnerzahl kleinsten Gemeinde des Freistaates scheint die Welt noch in Ordnung. Bürgermeister Georg Riesch, 57, muss vermitteln. Vor Kurzem wurde er mit 72 Prozent der Stimmen wiedergewählt und trotzdem machen viele Bürger gegen ihn mobil. Warum? Oberhalb des Walchensees am Jochberg will die Energieallianz Bayern um den Unternehmer Max Aicher ein Pumpspeicherwerk bauen. Statt Wanderer und Jocheralm soll es hier dann einen Speichersee mit drei Millionen Kubikmeter Wasser geben. Ein Pumpspeicherwerk ist eigentlich ganz einfach: ist überflüssige Energie vorhanden, wird damit Wasser in das Oberbecken gepumpt. Braucht man dagegen wieder Energie, wird das Wasser von oben nach unten abgelassen und treibt Turbinen zur Stromerzeugung an. Die Bürger kritisieren Georg Riesch für seine Diplomatie und seine Gewissenhaftigkeit.
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