Winter 1999/2000: Im Leben von Walter Kohl ereignet sich eine schwere Katastrophe. Sein Vater, der langjährige Bundeskanzler, ist in eine Spendenaffäre verwickelt. Der gute Ruf der Familie steht auf dem Spiel. Mit einem Schlag ist auch Walter Kohl einem Generalverdacht und den Nachstellungen der Presse ausgesetzt. Ein traumatisches Erlebnis, das weiteres Unheil auslöst und das Walter Kohl lange nicht verarbeiten kann. Was ist damals in der Familie Kohl passiert? Und warum hat Walter Kohl Jahre später seinem Leben eine völlig neue Richtung gegeben?
Lange hat er geschwiegen – über das Leben in der Familie eines Spitzenpolitikers, über eine Jugend unter Polizeischutz, über die Parteispendenaffäre, über den Selbstmord seiner Mutter. Doch dann macht Walter Kohl vor zwei Jahren plötzlich als Buchautor von sich reden.
Autor Stephan Lamby begleitet Walter Kohl auf einer Reise durch sein altes und neues Leben. Gemeinsam besuchen sie wichtige Orte seiner Jugend: Die Schule in Ludwigshafen-Oggersheim, an der er als “Sohn vom Kohl” verspottet und verprügelt wurde. Den früheren Kanzlerbungalow in Bonn, wo so viel Sprachlosigkeit und Schweigen herrschte. Das Grab seiner Mutter Hannelore, an dem er ihren Abschiedsbrief verbrannte. Ein symbolischer Akt, der ihn von einem einseitigen Versprechen befreite: Seine Mutter hatte ihn gebeten, sich um seinen Vater zu kümmern. Doch Helmut Kohl verweigerte sich ihm.
Walter Kohl spricht sowohl über das politische Deutschland, die Härte der politischen Auseinandersetzung in den 70er und 80er Jahren, als auch über die Härte in seiner Familie. Der Gedanke an Flucht ist Walter Kohl als Jugendlicher nie gekommen, der Gedanke an Selbstmord als Erwachsener sehr wohl.
Stephan Lamby drehte bereits zahlreiche Filme über Helmut Kohl und interviewte Hannelore Kohl 1998 im Kanzleramt. Zuletzt wurde er mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Deutsch-Französischen Journalistenpreis ausgezeichnet.
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