André-Ernest-Modeste Grétry wurde 1741 in Lüttich geboren und starb 1813 in Montmorency. Sein Schaffen fiel in eine Zeit des gewaltsamen Umschwungs und des Aufbruchs in eine neue Weltordnung mit allem, was dies für Politik, Gesellschaft und Kunst bedeutete.
Nach Paris kam Grétry zur Zeit Ludwigs XV.. Er avancierte zunächst zum Lieblingskomponisten von Marie-Antoinette, wurde später der Musiker der Revolution und schließlich Schützling Napoleons. Obwohl Grétry seinerzeit mehr gespielt wurde als die Komponisten Jean-Baptiste Lully und Jean-Philippe Rameau, geriet seine Musik im 19. Jahrhundert völlig in Vergessenheit, und erst im Jahr 2010 ertönten seine Klänge wieder in den Sälen von Versailles.
Sein Schaffen reicht vom Ende des Barock über die Klassik bis zu den Anfängen der Romantik, die er auf ungewöhnliche und sehr innovative Weise für sich entdeckte. In der Nachfolge von Jean-Baptiste Lully erlebte er den Untergang der Tragédie lyrique und wurde zum Botschafter der Opéra comique. Diesem neuen Genre sind seine Opern „L’Amant jaloux“ und „Guillaume Tell“ zuzurechnen.
Olivier Simonnets Dokumentation erzählt die Geschichte dieses Komponisten mit vielen Bildern und den faszinierenden Erläuterungen der Grétry-Experten Benoît Dratwicki und Patrick Taïeb und den Musikern Guy van Waas und Jérémie Rohrer. Die Ausschnitte aus Grétrys Werken werden von den besten europäischen Musikensembles interpretiert.
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