Aber sie beschreibt auch einen Mythos, eine Chimäre, der die amerikanischen Militärs verzweifelt nachjagten. Solange die nordvietnamesischen Soldaten über den Ho Tschi Minh Pfad vom Norden nach Südvietnam gelangten, war der Krieg für die Amerikaner nicht zu gewinnen. Darum taten sie alles, um den Nachschub zu unterbinden. Richard Nixon ließ Teile Kambodschas in Grund und Boden bombardieren.
Der Schwerpunkt der Dokumentation ist der sogenannte Angelhaken, das erste Bombardierungsziel der Amerikaner im Jahr 1969 und Ziel der illegalen Bodenangriffe 1970. Bis heute leiden die Menschen dort an den Folgen des Krieges, bis heute explodieren Blindgänger, bis heute kommen die Minenräumer den Gefahren nicht hinterher.
Gleichzeitig dokumentiert der Film die Ereignisse, die zur
Destabilisierung Kambodschas geführt haben. Die illegalen und vor den demokratischen Einrichtungen der USA geheimgehaltenen Angriffe auf Kambodscha haben die fragile Neutralitätspolitik Kambodschas zerstört.
Die Installierung einer antikommunistischen Regierung in Phnom Penh und das Ausweichen der Kommunisten vom kambodschanischen Grenzland ins Landesinnerem durch die amerikanischen Grenzüberschreitungen haben Kambodscha in einen Kriegsschauplatz verwandelt. Im Machtvakuum zwischen den Regierungstruppen Lon Nols und den Vietcong wuchsen die Roten Khmer, über Jahrzehnte eine kümmerliche Guerillagruppe zu einer mörderischen Größe.
Die Geschichte des Ho Tschi Min Pfads in Kambodscha ist auch die Geschichte der Machtergreifung der Roten Khmer. Der Film erzählt die Geschichte einer Politik, die weiß, wie man einen Krieg beginnt, ohne zu wissen, wie man ihn beendet.
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