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Die letzten Köhler von Rumänien

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Mitten im Herzen von Rumänien, auf den Anhöhen des Dorfes Lupeni befindet sich ein Ort, von dem man denken könnte, dass er auf einem anderen Kontinent liegt, ja vielleicht sogar aus einer anderen Zeit stammt. Hier leben Rumäniens Köhler – zehn Monate im Jahr in Staub, Hitze, Dreck und Elend., im Elend. Für einen Hungerlohn. Wofür? Für die Grillkohle der westeuropäischen Wohlstandsgesellschaft. Die Berge der Karpaten erstrecken sich über einen Großteil Rumäniens. Der Wald bedeckt wie ein großer, dicker Mantel diese sagenumwobene Gebirgslandschaft. Man spricht bei den Rumänen auch von einer Waldbevölkerung. Mit seinen Tausenden Hektar ist der Wald eine wahre Schatzkammer, für den sich nun auch ausländische Investoren interessieren. Mit dem Wald kenne sich die Menschen hier aus – Jedes Dorf des Landes hat seine eigenen Schreiner, Tischler und Köhler. Letztere stehen ganz unten in der Hierarchie der Bevölkerung – und führen ein Leben jenseits aller Vorzüge der heutigen Zeit. Genügsam leben sie ein Leben voller Entbehrungen, in Staub, Hitze und Dreck. 360° – GEO Reportage hat bei den letzten Köhlern Rumäniens Erstaunliches entdeckt. In der Hitze des Sommers, umgeben von Glut und Feuer, holen zwei Männer Kohle aus einem noch nicht ausgebrannten Meiler. Sie haben keinen Schutz vor dem ständigen Rauch und den giftigen Staubteilchen. Lajos Balint ist 58 Jahre alt. Sein ganzes Leben hat er nichts anderes gemacht als Holz in Kohle zu verwandeln. Die Köhler Rumäniens sind die Ärmsten der Armen, stehen in der Hierarchie der Landbevölkerung ganz unten, obwohl sie Meister und Könner sind. Einen fünf Meter hohen Meiler wochenlang am Brennen zu halten, erfordert viel Erfahrung, physikalisches Wissen und Mut. Tag und Nacht muss das Ungetüm bewacht werden, Luft zugeführt oder versperrt werden, das Feuer darf nicht mit einer Flamme brennen – nur so entsteht nach Wochen die begehrte Holzkohle. Die landet überwiegend auf den westeuropäischen Grillpartys, ohne dass irgendjemand weiß, woher sie kommt und wer sie hergestellt hat. Mitten in Europa führen die Köhler ein bettelarmes und schweres Leben. Immer begleitet vor der Frage: wie lange hält man dieses Leben aus?

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