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Väterchen Don – Ein russischer Mythos

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Die WDR-Reisereportagen haben eine langjährige Tradition im Weihnachtssonderprogramm. Ein Name hat sie mitgeprägt: Fritz Pleitgen. Nach seinen beeindruckenden Dokumentationen über den Kaukasus, den Bug, die Rocky Mountains und über ostdeutsche Regionen vor und nach dem Mauerfall, führt er uns diesmal an die Ufer des Don. Ein Fluss, der von den Russen seit jeher mit Schicksal, Kampf und Freiheitsdrang verbunden wird. Ein russischer Mythos.

Der Don startet seinen Lauf südlich von Moskau parallel zur Wolga, passiert die Städte Woronesch und Rostow, bevor er nach 2.000 km bei Asow ins Schwarze Meer strömt. Der Don ist ein russischer Mythos. Don Batuschka, Väterchen Don, wird er genannt. Ein Fluss großer Hoffnungen und großer Tragödien. In ihm vermischt sich – so wird gesagt – das Wasser mit dem Blut, das an seinen Ufern vergossen wurde. In der Nähe der Donquelle, am Kulikowo Feld, auch Schnepfenfeld genannt, beginnt Fritz Pleitgen seine Drehreise.

Vom Quellgebiet des Don nicht weit entfernt liegt ein kleines Dorf, das jedem Russen ein Begriff ist: Jasnaja Poljana. Hier lebte Lew Tolstoi. Die Menschen verehrten ihn als Schriftsteller und weil er sich um die Armen kümmerte. Sein Grab ist bis heute Pilgerstätte geblieben. Für Viktor Jerofejew, Russlands bekanntesten Schriftsteller der Gegenwart, ist Lew Tolstoi ein Symbol, ein Denkmal, ein Genie: “Das Wertvollste, was wir haben, ist unsere Sprache. Tolstoi hat sie genommen und mit ihr ein Bild Russlands geschaffen, wie es bis heute in aller Welt gesehen wird”. Das riesige Anwesen, zu dem mehrere Museen gehören, wird heute von Wladimir Tolstoi, dem Ururenkel Lew Tolstois, verwaltet. In seinen jungen Jahren war Tolstoi voller Lebensgier, ein Schürzenjäger, ein Hasardeur, der sein Geburtshaus und sogar seine Manuskripte verspielte.

Nächste Station der Reise ist das Städtchen Sadonsk am Don, auch “Russisches Jerusalem” genannt. Es hat 14 000 Einwohner und drei aktive Klöster. Die russisch-orthodoxe Kirche floriert wieder, die Zahl der Klöster in Russland ist auf 450 angewachsen. Sadonsk gehört zu den fünf Größten. Viele Pilger kommen hierher, um eine Quelle zu besuchen, aus der angeblich der Heilige Tichon das Wasser schöpfte, um seine Wunder zu vollbringen.

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