Bei einem Anschlag in der pakistanischen Metropole Karatschi wurden 2002 unter anderem elf französische Ingenieure und Techniker getötet. Zehn Jahre nach dem Attentat bringen die noch laufenden Ermittlungen eine neue Affäre ans Licht: 1995 sollen illegale Gelder für ein Waffengeschäft über Pakistan geflossen sein, um den Präsidentschaftswahlkampf des damaligen französischen Premierministers Édouard Balladur mitzufinanzieren. Diese Praktiken wurden vom Wahlsieger Jacques Chirac gestoppt. Der Anschlag in Karatschi war offenbar ein Racheakt für nicht gezahlte Schmiergelder. Jean-Christophe Klotz und Fabrice Arfi durchleuchten die Grauzonen einer der tragischsten Staatsaffären in der französischen Geschichte der letzten 50 Jahre, des sogenannten Karatschigates.
Die Pariser Staatsanwaltschaft beschäftigt der Fall mittlerweile in zweifacher Hinsicht: Zum einen ist da die Straftat des Anschlags an sich, mit deren Aufklärung die Anti-Terror-Abteilung betraut wurde, und zum anderen die mutmaßliche Schmiergeldaffäre, die der Abteilung für Finanzdelikte obliegt.
Unabhängig davon, ob sich ein Zusammenhang zwischen dem Anschlag und bestimmten großen Waffengeschäften herausstellen wird, legt der Dokumentarfilm die demokratiegefährdenden Schwachstellen der Französischen Republik offen: seien es Waffenhandel, verdeckte Parteienfinanzierung, länderübergreifende Korruption, Steueroasen oder das zwielichtige Geschäft mit Provisionen und Rückprovisionen.
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