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Sommer ’39

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Oberflächlich gesehen, war die Welt in weiten Teilen Europas im Sommer 1939 noch in Ordnung. Es war ungewöhnlich warm. Viele Menschen genossen das schöne Wetter und ignorierten Politik und böse Vorhersagen. Doch es war ein Leben am Rande des Abgrunds. Der Dokumentarfilm zeigt den Alltag im Europa dieser Monate: einen Alltag, den es kurze Zeit später nicht mehr geben sollte, und das alles in einem Europa, das in dieser Form aufhören sollte, zu existieren.

An den Stränden Europas herrschte Hochbetrieb. Die Menschen wollten leben und lieben, arbeiten und sich amüsieren. Es war der vorerst letzte Sommer in Friedenszeiten. An seinem Ende stand der Beginn des Zweiten Weltkriegs. Was war das für ein Sommer? Ein Sommer der Liebe und Sorglosigkeit oder ein Sommer der Angst? Wie lebten die Menschen im krisengeschüttelten Europa in diesen Monaten, als die ersten Vorzeichen des kommenden Schreckens nicht mehr zu übersehen waren?

Es kann kein einheitliches Bild von diesem Sommer 1939 geben. So unterschiedlich, wie die politischen Systeme Europas, so unterschiedlich, wie Menschen Ereignisse erleben und einordnen, so unterschiedlich sind auch die Erinnerungen der Menschen an diese Zeit. So erinnert sich der britische Komiker Denis Norden an einen unpolitischen Sommer, in dem er “nichts als Mädchen und Musik im Kopf” gehabt habe. In Polen hingegen erlebte der spätere Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki einen ganz anderen Sommer.

Mit Hilfe hochkarätiger Zeitzeugen aus ganz Europa zeichnet der Dokumentarfilm ein Stück europäische Zeitgeschichte am Vorabend der Katastrophe nach.

Der Dokumentarfilm zeigt ungewöhnliches Archivmaterial aus dem Alltag von 1939 und rekapituliert den verhängnisvollen Verlauf von Hitlers Kriegspolitik. Für den Film wurden prominente Zeitzeugen aus ganz Europa interviewt, die den Sommer 1939 im Alter zwischen zehn und 29 Jahren erlebt haben. Zu Wort kommen unter anderen die Journalisten Pierre Daix und Traudl Lessing, die Schriftsteller Madeleine Riffaud, Pavel Kohout und der 2011 verstorbene Arzt und dichter Hans Keilson, der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, die Regisseure Andrzej Wajda, und der 2010 verstorbene Mario Monicelli, die im Juni 2012 verstorbene Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich-Nielsen, der TV-Komiker Denis Norden, die Chemikerin Elena Strum und der Politiker und Historiker Wladyslaw Bartoszewski.

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