“No to racism!” Jede Fußballübertragung internationaler Spiele beginnt mit dem Uefa-Spot, in dem Europas Spitzenspieler gegen Rassismus protestieren. Die Realität im Stadion sieht anders aus. Immer wieder werden dunkelhäutige Spieler von gegnerischen Fans rassistisch beleidigt. Vor allem Spieler in den unteren Ligen müssen diese Erfahrung mehr als einmal machen. Zuschauer, Spieler, selbst Trainer beschimpfen sie als “Neger” oder “Bimbo”. Meist müssen die Täter nicht einmal mit einer Bestrafung rechnen. Am Ende steht Aussage gegen Aussage. Beweismaterial durch Video- oder Tonaufnahmen gibt es nicht.
Auch vor den Top-Spielern macht der Rassismus nicht halt. Vor kurzem wurde Dani Alves, brasilianischer Nationalspieler und Star in der Abwehr des FC Barcelona, attackiert. Er wurde mit einer Banane beworfen, die er geistesgegenwärtig aufaß, bevor er seinen Eckball gegen Villarreal schlug. Die Szene ging via Facebook um die Welt. Humor sei die beste Art und Weise, mit Rassismus im Sport umzugehen, sagte Alves nach dem Spiel.
Aber zeigt sich Fremdenfeindlichkeit nur in solchen offensichtlichen Aktionen? Gerald Asamoah, der erste farbige Nationalspieler Deutschlands, glaubt, dass man weiterhin wachsam sein muss. In seiner Karriere wurde er oft beschimpft, auch kurz nach dem Sommermärchen der Fußball-WM 2006, bei einem Spiel in Rostock. Und er weiß, dass es nicht nur bananenwerfende Rassisten gibt, sondern auch die subtile, höfliche Art, einen Menschen zu diskriminieren.
Auch U21-Nationalspieler Danny Da Costa vom FC Ingolstadt wurde im vergangenen Sommer beim Spiel in München mehrfach rassistisch beleidigt. Öffentlich wurde der Vorfall durch den Facebook-Eintrag seines Mannschaftskollegen Ralph Gunesch.
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