Flamenco im Fachwerkstädtchen, Spätzle in Andalusien: Was verbindet die Kleinstadt Knittlingen bei Pforzheim mit zwei Bergdörfern in Südspanien? Deutschland war einst Wirtschaftswunderland, in Spanien gab es keine Arbeit. Nachdem Spanien und Deutschland 1960 einen Anwerbevertrag unterzeichnet hatten, kamen 600.000 Spanier als Gastarbeiter in die Bundesrepublik. Aus den armen Nachbardörfern Benaoján und Montejaque machten sich fast alle arbeitsfähigen Männer, insgesamt 300, auf den Weg nach Norden. Ihr Ziel: Knittlingen.
Hier gab es Arbeit, hier war es “wie im Paradies”. Viele sind inzwischen im Schwabenland fest verwurzelt und doch Andalusier geblieben. Andere sind in die alte Heimat zurückgegangen.
Im Film schildern drei Generationen Deutschspanier aus Montejaque, Benaoján und Knittlingen ihr Leben zwischen zwei Kulturen. Sie alle sind Beispiele für eine “positive Migration”. In der Gemeinde Knittlingen gut aufgenommen, haben ihre Kinder das Beste aus dem deutschen Bildungssystem gemacht, manche sprechen besser schwäbisch als spanisch. Für sie kann Heimat beides sein: Schwaben und Andalusien. Die aktuelle Politik führt lautstark ihre Integrationsdebatten – die Menschen aus Knittlingen, Montejaque und Benaoján haben still und kaum bemerkt längst vorgeführt, dass Migration Bereicherung bedeuten kann.
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